September 2023

Superfood für unser zweites Gehirn

Bladau

Unser Darm besitzt mehr als 100 Millionen Nervenzellen und ist, neben Gehirn und Rückenmark, das wichtigste Nervennetzwerk unseres Körpers. Er reguliert dessen hochkomplexe biochemische Prozesse und steht in direkter Kommunikation mit unserem Gehirn, man kann sagen, sie steuern sich wechselseitig. Ernähren wir uns ausgewogen, versorgen wir unseren Darm mit dem Treibstoff, den er zur vollen Leistung braucht. Füttern wir ihn mit minderwertiger Nahrung – damit meine ich vor allem zuckerhaltige und industriell verarbeitete Lebensmittel – arbeitet er nicht richtig und wird womöglich krank. Sowohl Darmkrebs, in Europa die zweithäufigste Krebs-Todesursache nach Lungenkrebs, als auch chronisch entzündliche Erkrankungen werden stark von unserer Ernährung beeinflusst. Tierische Nahrungsmittel, besonders Fleisch, erhöhen unser Risiko auf Darmkrebs und chronische Darmerkrankungen. Auch Lebens- und Genussmittel mit industriell hergestelltem Zucker, wie zum Beispiel Softdrinks, sowie tierische und industriell hergestellte Fette sind schädlich für die Gesundheit unseres Verdauungsapparates. Grundnahrungsmittel aus Vollkornprodukten, Hülsenfrüchte, Obst, Gemüse und Nüsse sind dagegen Superfood für unser zweites Gehirn, da in diesen fünf Lebensmittelgruppen alles für ein gesundes Mikrobiom – also die Zusammensetzung aus Bakterien und Enzymen unseres Darms – enthalten ist. „Pro-“ oder „präbiotische“ Lebensmittel aus dem Supermarktregal sind übrigens reine Geschmacksache, beeinflussen aber nicht die Darmtätigkeit. Dann lieber Sauerkraut, das, frisch oder aus der Dose, tatsächlich einen nachweisbar positiven Effekt auf das Mikrobiom unseres Darms hat.

 

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